Eltern als Persönlichkeit
Wir sind es unseren Kinder und nicht zuletzt auch uns selbst schuldig, die beste Version unseres Lebens zu leben!
Wenn in der Pubertät Schwierigkeiten und Herausforderungen an der Tagesordnung sind und du als Elternteil regelmäßig verzweifelst und nicht mehr weiter weisst, ist es häufig notwendig einmal auf Pause zu drücken und zu reflektieren, was zu dem heutigen Chaos geführt hat. Oftmals wurden die Weichen dafür in der Vergangenheit gestellt. Das muss uns aber nicht in Schuldgefühle zwingen. Jede*r hat die Möglichkeit, heute Entscheidungen zu treffen, die eine Veränderungen hin zu in einer schöne Bindung zu deinem Kind, zu guten Gesprächen, Harmonie im Familienleben führen.
Würdest du Dich als jemand beschreiben, zu dem junge Menschen aufsehen?
Wenn nicht, wärst du es gerne? Jugendliche sind auf der Suche nach Idolen und Menschen, die ihnen den Weg in ein spannendes, zufriedenes, glückliches Leben aufzeigen können. Wenn du durch deine Lebensbereiche gehst: Familie, Gesundheit, Job, Finanzen, … Wünscht du deinem Kind, dass es dir nacheifert? Würde es dadurch ein erfülltes Leben erreichen?
Das ist ein hohes Anspruch. Aber stelle Dir einmal vor, du hättest das Leben, von dem du träumst.
Stelle Dir die Frage: was würde mein jüngeres Ich zu mir sagen, wenn es auf mein heutiges Leben schauen würde?
Was würde mein älteres Ich am Sterbebett sagen, wenn es auf mein heutiges Leben zurück blickt? Welche Ratschläge würde es mich an die Hand geben?
Wenn ich alles beschränkende Denken im Sinne von “das geht jetzt momentan nicht” zurück lasse: Was würde ich gerne erreichen in 6 Monaten? In einem Jahr? In 5 Jahren?
Warum es erstrebenswert ist, zu einer inspirierenden Persönlichkeit zu werden
Während meiner Arbeitsjahre in der Heilpädagogik sowie der stationären Kinder- und Jugendhilfe (umgangssprachlich Heim genannt) habe ich viele Menschen kommen und gehen sehen. Es sind Bereiche, die einen immer wieder vor große emotionale Herausforderungen stellen, da man mit Kindern und Jugendlichen konfrontiert ist, die traumatisiert sind oder aus anderen Gründen heftige Reaktionen wie Aggression zeigen können. Immer wieder habe ich gemerkt, dass es Mitarbeiter gibt, denen die Arbeit leicht von der Hand geht und welche, die diesen Stress nicht aushalten können und früher oder später wieder kündigen (keine Frage, es gibt auch andere Gründe und Umstände, in sozialen Berufen zu kündigen).
Diejenigen, die das „gewisse Etwas“ mitbringen sind Menschen, die ein hohes Selbstvertrauen ausstrahlen. Sie können Grenzen setzen, nehmen Dinge aber auch nicht so schnell persönlich. Sie können Situationen mit Humor und Schlagfertigkeit lösen. Sie sind aktiv und haben Spaß in verschiedenen anderen Lebensbereichen – dadurch wirken sie inspirierend und anziehend auf Jugendliche. Sie vermitteln Sicherheit und Souveränität. Es fällt ihnen leicht, ruhig und gelassen zu bleiben. Nicht zuletzt können sie ohne Mühe alle Menschen, die ihnen anvertraut werden, in ihr Herz schließen. Wertschätzung und bedingunglose Liebe verströmen sie automatisch. Wenn hierzu noch Achtsamkeit, tiefe differenzierte Wahrnehmung und Empathie kommt, haben wir ein Feuerwerk menschlicher Möglichkeiten, dass Andere zum Strahlen bringt!
Eine Zeit lang dachte ich, dass es eben den einen Schlag Menschen gibt, die für die pädagogische Arbeit gemacht sind, und dann die Anderen. Das hat sich aber glücklicher Weise als falsch herausgestellt. Mittlerweile habe ich viele Methoden und Techniken kennen gelernt, wie man zu so einer Person werden kann. Wie man Softskills erlernen kann. Wie man an sich selbst und seiner eigenen Familiengeschichte arbeiten kann, damit Diese zu einer positiven Kraft wird und einem nicht im Wege steht.